Programm: Sinfonische Tänze aus europäischen Ländern
- Keine Pause -
Programmtext:
Das Alt-Hastedter Kammerorchester (AHK) bringt diesmal Bewegung ins musikalische Spiel. Tänze malen aus, wie Menschen sich im Raum oder im Freien zu bestimmten Anlässen bewegen. Vielleicht entsteht die Kunstmusik überhaupt aus dem Tanz. Auch als sich die „große“ symphonische Musik längst zur „großen“ Form entwickelt hatte (Concerto grosso, Symphonie, Sonate u.ä.), beschäftigte der Tanz die Komponist:innen immer wieder – vielleicht als Gegenpol zur großen Form.
Tänze verraten viel über die Länder, aus denen sie stammen – weil sie den Raum-, Bewegungs- und Lebensgefühlen der Menschen so nahe sind. Das AHK hat diesmal Tänze ausgewählt, die einerseits für symphonische Klangkörper verfasst sind – also nicht von den tradierten Tanzensembles gespielt werden -, die andererseits aber eben doch Tänze bleiben – also die besonderen Lebensgefühle der Menschen einer besonderen Landschaft musikalisch wenden.
Melancholisch sind die Tänze aus dem Norden Europas. Wir wählten zwei symphonische Tänze des norwegischen Komponisten Edvard Grieg und die berühmte „Valse triste“ des Finnen Jean Sibelius. - Der Osten Europas ist durch zwei Komponisten vertreten, die auf unterschiedliche Weise Tänze präsentieren. Béla Bartók ist bekanntlich auf dem Wege über seine musikanthropologischen Untersuchungen zu bukolischen (Hirten-)Melodien gelangt, die er auskomponierte und instrumentierte. André Hajdu, gleichfalls ungarischer Herkunft, hat die jüdische Musik aus Galizien, der Ukraine, auch in Israel verbreitet und dort zu Klezmer-Klängen verdichtet. - Aus dem Süden Europas haben wir zwei Tänze aus der „Suite espagnole“ des spanischen Pianisten und Komponisten Isaac Albéniz ausgewählt, die mit „Granada“ und „Cuba“ südliche Landschaften und Lebensgefühle ausdrücken. – Deutsche Tänze bilden sozusagen die Spinne im Netz: Die ungarischen Tänze Nr. 5 und 6 greifen Elemente der osteuropäischen Volksmusik auf. Karsten Dehnings „Danza furiosa“ nimmt den dort verbreiteten 7/4-Takt auf und führt ihn rhythmisch und melodisch in Richtung auf die zentraleuropäische Moderne weiter. (Text: Ulrich Mückenberger; AHK Klarinette)
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Konzert ohne Pause, Musikzeit ca. 70 Min. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Falls die Plätze nicht ausreichen, haben die zuerst gekommenen Besucher Vorrang. Derzeit gibt es keine hygienischen Einschränkungen.